Hans Sedlmayr

österreichischer Kunsthistoriker; arbeitete über alle Epochen der europäischen Kunstgeschichte; Veröffentl. u. a.: "Verlust der Mitte. Die bildende Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts als Symptom und Symbol der Zeit", "Die Entstehung der Kathedrale", "Die Architektur Borrominis"

* 18. Januar 1896 Hornstein/Burgenland

† 9. Juli 1984 Salzburg

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 37/1984

vom 3. September 1984

Wirken

Hans Sedlmayr stammte aus dem Burgenland. Sein Vater war Ordinarius für Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule für Bodenkultur in Wien. Der Sohn nahm nach Schulbesuch noch am Ersten Weltkrieg als Soldat in der österreichischen Orientarmee teil. Die Begegnung mit der Architektur Konstantinopels, Syriens und Jerusalems hat ihn zum Studium der Architektur bestimmt, das er 1918 an der TH und der Universität Wien aufnahm. Persönlichkeit und Lehre Max Dvoracs ließen ihn zur Kunstwissenschaft übertreten. Auch mit Philosophie hat er sich schwerpunktmäßig beschäftigt. Bei Julius von Schlosser promovierte er 1923 zum Dr. phil.

Nach einem Jahrzehnt freier wissenschaftlicher Tätigkeit begann er seine Lehrtätigkeit als Privatdozent an der Technischen Hochschule Wien. 1934-45 las er gleichzeitig auch an der Universität Wien, an der er 1936 eine ordentliche Professur für mittlere und neuere Kunstgeschichte erhielt. In den folgenden Jahren leitete er neben seinem Lehramt ...